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Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Weiterbildungsplattform:
Bezahlbarer Wohnraum
Gemeinwohlorientierte Wohnprojekte
Konzeptverfahren
Mit zunehmender Verknappung und Spekulation mit Grund, Boden und Immobilien wird die Forderung nach einer am Gemeinwesen orientierten Boden- und Wohnraumpolitik immer lauter in der Gesellschaft. Gemeinschaftlich und gemeinwohlorientierte Bau-, Wohn- und Arbeitsprojekte gewinnen an Bedeutung. Die Zunahme an gemeinschaftlichen Projekten verschiedenster Couleur ist nicht nur in Metropolräumen und Schwarmstädten, sondern auch in Klein- und Mittelstädten wahrnehmbar.
Der gesamtstädtische Mehrwert, das heißt die »Stadtrendite« gemeinwohlorientierter Projekte besteht in der Regel aus einem Mehr an sozialer, soziokultureller, stadtgestalterischer, architektonischer und ökologischer Qualität.
Zu den Instrumenten einer sozialen und nachhaltigen kommunalen Grundstücks-, Boden- und Wohnraumpolitik zählen unter anderem das Erbpachtmodell und die Vergabe von Grundstücken nach Konzeptverfahren. Diese Verfahren sind ein hervorragendes Instrument für Kommunen, um lebendige, gemischte Quartiere in hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität zu entwickeln.
Die zweite Wohnbaukonferenz der »Plattform Wohndebatte« greift dieses Themenspektrum auf.
11.09.2020
Vorträge und Diskussionen
Online-Konferenz
21.09.2020
Erbbaurecht:
Zukunft durch ein altes Instrument
Workshop
22.09.2020
Wohnungswirtschaft:
Zwischen Rendite, Gemeinwohl und Selbstorganisation
Workshop
23.09.2020
Steuerungsinstrumente:
Zwischen Fordern und Fördern
Workshop
24.09.2020
Gestaltungskompetenz:
Zwischen Entwurf, Moderation und Management
Workshop
Anerkennung als Fortbildung
Architektenkammer Thüringen
Ingenieurkammer Thüringen
Veranstalterin
Stiftung Baukultur Thüringen
Telefon: +49 3643.9009370
veranstaltungen@wohndebatte-thueringen.de
11.09.2020
Vorträge und Diskussionen
Mit der Konferenz begann ein Zyklus von insgesamt fünf Veranstaltungen. Die Unterüberschrift „Bezahlbarer Wohnraum · Gemeinwohlorientierte Wohnprojekte · Konzeptverfahren“ schloss eine Forderung sowie zwei Lösungswege ein. An zahlreichen Beispielen führten sechs Referierende aus, wie Neben- und Sonderwege des Wohnens und des Wohnungsbaus heutigen Anforderungen des Wohnens entsprechen.
Birgit Kasper: Baukultur, Gemeinwohlorientierung, Konzeptverfahren
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Baukultur, Gemeinwohlorientierung, Konzeptverfahren
Die Eckpfeiler für zukunftsweisende Planung
Birgit Kasper
Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung FORUM Gemeinschaftliches Wohnen, Koordinatorin Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e. V., Frankfurt am Main
Gute Gestaltung für das Quartier
Konzeptverfahren in der Forschung
Ergebnisse und Erfahrungen des BBSR-Forschungsvorhabens »Baukultur für das Quartier - Prozesskultur durch Konzeptvergabe«
Karin Hartmann
Referentin für Baukultur im Bundesinstitut für Bau-, Stadt, und Raumforschung (BBSR), Bonn
Robert Temel
Selbstständiger Architektur- und Stadtforscher sowie Berater, Wien
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | DISKUSSION
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Podiumsdiskussion
Mit
Birgit Kasper, Karin Hartmann, Robert Temel und den Teilnehmenden der Konferenz
Moderation
Dr. Ulrich Wieler und Ulla Schauber
Stiftung Baukultur Thüringen
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | VORTRAG »Wohnprojekte abseits von Schwarmstädten«
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Wohnprojekte abseits von Schwarmstädten
Synergien für Kommunen und Quartiere
Norbert Post
post welters + partner mbB, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Baugemeinschaften e. V., Dortmund
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | VORTRAG »Gemeinschaftlich Wohnen in Thüringen«
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Gemeinschaftlich Wohnen in Thüringen
Vielfalt und Entwicklungstendenzen
Ulrike Jurrack
Vorstandsvorsitzende WohnStrategen e. V., Regionalstelle Thüringen der Bundesvereinigung FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V., Weimar
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | VORTRAG »Bürgerfonds und Erbbaurecht«
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Bürgerfonds und Erbbaurecht
Steuerungsinstrumente einer gemeinwohlorientierten Bodenpolitik
Rolf Novy-Huy
Geschäftsführender Vorstand der Stiftung trias, Mitglied Netzwerk Immovielien e.V., Hattingen
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | DISKUSSION
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Podiumsdiskussion
Mit
Norbert Post, Ulrike Jurrack, Rolf Novy-Huy und den Teilnehmenden der Konferenz
Moderation
Dr. Ulrich Wieler und Ulla Schauber
Stiftung Baukultur Thüringen
Fazit
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Fazit
Prof. Dr. Gerd Zimmermann und Dr. Stephan Jung
Stiftung Baukultur Thüringen
Das Online-Studio der Konferenz
Neufert-Haus in Weimar-Gelmeroda
Wir danken hofmann Eventtechnik für die professionelle Unterstützung.
21. bis 24.09.2020
Workshops
Den Schwenk nach Thüringen und seine eigenen Ausgangsbedingungen schafften die vier Workshops, die 14 Tage später, die Referierenden noch einmal in kleinere Gesprächsrunden holte. Zu jedem Workshop gaben vier Expert*innen und zivilgesellschaftliche Akteure ein Impulsstatement zu Erbbaurecht, zu einer Wohnungswirtschaft zwischen Rendite, Gemeinwohl und Selbstorganisation, zu Förderinstrumenten sowie zu den Planungsprozessen und Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb von Wohnprojekten. Diese Gespräche waren ursprünglich als offene Gespräche geplant und glichen dann eher kommentierten Podiumsgesprächen. Das lag vielleicht in der Natur der Sache, denn viele der Zuhörenden wollten sich ein grundlegendes Bild machen, von einer Szene, die sich traf und die eine wunderbare Gelegenheit erhielt, untereinander zu debattieren.
Sehr offen wurde über die Motive und Hemmnisse gemeinwohlorientierter Wohnprojekte gesprochen. Diese Projekte verstehen sich oft als Pioniere zu gesellschaftlichen und städtebaulichen Themen, wie z. B. inklusives Wohnen, ökologisches Bauen und Wirtschaften, Autoverzicht oder auch Ehrenamt und Generationenwohnen. Eine Initiative kann sich mit einem solchen Paket an Ansprüchen selbst überladen oder aber sie strahlt aus in die Nachbarschaft, welche von ihrer Aktivität profitiert. Gemeinwohlorientierte Projekte können hier regelrechte Motoren für Entwicklungen sein.
Debattiert wurde auch über eine eigene Ästhetik, d. h. gebaute Erscheinung, die von gemeinschaftlichen Wohnprojekten ausgeht. Wie der genuin gemeinwohlorientierte Baustil aussehen kann, das klärt jedes Jahrzehnt für sich. Einen baukulturellen Mehrwert schaffen die gezeigten Projektbeispiele immer dann, wenn die verwirklichten Lebensbedingungen oder der Bauprozess selbst als Teil der Gestaltung sichtbar bleiben.
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | Workshop 1 »Erbbaurecht: Zukunft durch ein altes Instrument«
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Moderation:
Ulla Schauber und
Dr. Stephan Jung
21.09.2020 | Workshop 1
Erbbaurecht: Zukunft durch ein altes Instrument
Chancen in der Wohnungs- und Bodenpolitik: Mehr bezahlbares, nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Bauen und Wohnen
Impulse:
- Rolf Novy-Huy (Stiftung trias/ Netzwerk Immovielien e.V.),
- Bertram Schiffers (IBA Thüringen/ Netzwerk Immovielien e.V.),
- Prof. Verena von Beckerath (Bauhaus-Universität Weimar, Professur Entwerfen und Wohnungsbau)
- Frank Wosnitzka (Stadt Erfurt, Abteilungsleiter Liegenschaften)
- Uwe Flurschütz (Wohnopia e.V., Erfurt)
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | Workshop 2 »Wohnungswirtschaft: Zwischen Rendite, Gemeinwohl und Selbstorganisation«
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Moderation:
Dr. Ulrich Wieler und
Prof. Dr. Gerd Zimmermann
22.09.2020 | Workshop 2
Wohnungswirtschaft: zwischen Rendite, Gemeinwohl und Selbstorganisation
Die Rolle von Traditionsgenossenschaften, kommunalen Wohnungsgesellschaften, sozialen Trägern und anderen Akteuren im Tätigkeitsfeld „Gemeinwohlorientierter Wohnungsbau und gemeinschaftliche Wohnprojekte“
Impulse:
- Martin Gebhardt (Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein),
- Frank Emrich (Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.),
- Christine Riede (Baugesellschaft Gotha mbH)
- Stephan Hempel (Ro 70 eG, Weimar)
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | Workshop 3 »Steuerungsinstrumente: Zwischen Fordern und Fördern«
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Moderation:
Dr. Stephan Jung und
Ulla Schauber
21.09.2020 | Workshop 3
Steuerungsinstrumente: zwischen Fordern und Fördern
Wie Kommunen und Länder gemeinwohlorientierte und gemeinschaftliche Wohnvorhaben unterstützen (können). Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Steuerungsinstrumente
Impulse:
- Bernward Fechtel (Stadtentwicklungsamt/ Stadtarchitekt Stadt Weimar),
- Birgit Kasper (Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.),
- Jochen Schwarz (TMIL, Referat Wohnungsbau, Wohnungsbauförderung),
- Robert Temel (selbstständiger Architektur- und Stadtforscher sowie Berater)
- N.N. (Alte Feuerwache Weimar e.V. – Mietshäusersyndikatsprojekt in Entstehung)
Wohnbaukonferenz »Zusammenwohnen« | Workshop 4 »Gestaltungskompetenz: Zwischen Entwurf, Moderation und Management«
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Moderation:
Prof. Dr. Gerd Zimmermann und
Dr. Ulrich Wieler
21.09.2020 | Workshop 4
Gestaltungskompetenz: zwischen Entwurf, Moderation und Management
Planung und Entwicklung von Wohnprojekten und Baugruppenvorhaben. Freud und Leid beteiligter Planer*innen. Neue Tätigkeitsfelder erfordern neue Kompetenzen von Planern und Projektentwicklern.
Impulse:
- Ulrike Jurrack (WohnStrategen e.V., Regionalstelle Thüringen der Bundesvereinigung FORUM Gemeinschaftliches Wohnen),
- Ulrike Ludewig (Architekturbüro Ludewig)
- Norbert Post (post welters + partner mbB, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Baugemeinschaften e.V.),
- Karin Hartmann (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, BBSR)
Das Online-Studio der Workshops
Neufert-Haus in Weimar-Gelmeroda
Wir danken hofmann Eventtechnik für die professionelle Unterstützung.
Wie kann man selbst initiativ werden?
Wer alle Veranstaltungen gesehen hat, kann sich ein Bild machen, wie aktuell in Städten mit hochpreisig orientierten Wohnungsmärkten und gleichzeitig in schrumpfenden Landregionen die Initiativen zu gemeinwohlorientiertem Wohnen Zeichen setzen. Immer wieder wurde jedoch betont, dass das oft unbezahlte Engagement von Baugruppen und Wohnprojekten mit fachlicher Expertise beantwortet werden muss. All das zusammen kann ein Handlungsumfeld schaffen, in dem sich immer mehr Menschen – auch in kleinen Ortschaften – trauen, ihre Vorstellung vom Wohnen mit anderen gemeinsam umzusetzen. So könnte ein guter Nebeneffekt der Veranstaltungsreihe gewesen sein, dass sich einige der Zuschauenden direkt für die Praxis inspirieren ließen. Gemeinsam wurde der Schluss gezogen, dass nicht alle Menschen einen derart anspruchsvollen Weg zum Wohnen zurücklegen wollen und auch nicht alle ein Milieu der (selbstorganisierten) Gemeinschaftlichkeit suchen. In den Beiträgen wurde vielmehr nach Anknüpfungspunkten in der Wohnungswirtschaft gesucht, im (Zeit-)Geist von gemeinschaftlichen Wohnformen weiter zu denken. Viele der genannten Sehnsüchte und Auslöser sind stärker verbreitet als man denken mag. Das Wohnen kennt keine Unbeteiligten - sowohl bei denen die Bauen, als auch bei denen, die „nur“ Wohnen wollen.