9 Thesen zum Wohnen

Neun Thesen sind ein Gesprächsangebot für die Wohndebatte in Thüringen. Zusammen mit den Handlungsempfehlungen zum Wohnen — einem breiten Spektrum möglicher Umsetzungssschritte — zeigen sie, was getan werden kann und sind Grundlage für den künftigen Wohnbau und eine künftige Wohnbaupraxis.

Bedeutung der Symbole:

  • Ziel einer Maßnahme
  • Umsetzung einer Maßnahme
  • mögliche Adressaten und Akteure

Zum Teil greifen Handlungsoptionen ineinander und werden zur Kombination empfohlen.

1

Wohnen ist eine existenzielle und soziale Basis. Wohnraum gibt es für alle.

Wohnen betrifft jeden Menschen. Es ist mehr als nur die Gesamtheit einer gedeckten Bedarfslage. Wohnen ist Bedingung der Menschenwürde, es ist ein individuelles Grundbedürfnis. Wohnen ist die intimste Sphäre von Körper und Geist, ein gesundes Wohnen somit ein grundlegender Anspruch. Wohnen steht in Bezug zu sozialen, wirtschaftlichen und gestalterischen Dimensionen. Die Bezahlbarkeit des Wohnens ist sowohl für den Wohnbau als auch für die Wohnnutzung entscheidend.

Wohnen als gesellschaftliches Anliegen dauerhaft platzieren
(Qualität, Mietpreise, leistbares Wohnen, preiswertes Wohnen, Wohnen für alle gesellschaftlichen Schichten)

  • Verstetigung der Wohndebatte als Diskussionsforum und als Plattform

Bauministerium, Wohnbaurat, Interessenträger, Plattform Wohndebatte

Wohnraumförderung als Instrument zur Sicherung von Sanierungsstandard und bezahlbaren Mieten ausbauen

  • Budget angemessen anpassen, Zuwendung eng an Innovationsthemen (Energie, Holzbau, Smart Living, neue Wohnformen etc.) koppeln

Freistaat Thüringen, Kommunen, Wohnungswirtschaft, private Investoren und Eigentümer

Bedarfsgerechte Strategien für barrierefreies Wohnen (eingebettet in Entwicklungskonzepte und seniorenpolitische Konzepte)

  • Pilotprojekte generationengerechtes, barrierefreies Wohnen (im Bestand, im Dorf / Quartier etc.)

Kommunen, Wohnungswirtschaft, private Investoren und Eigentümer Wohnungswirtschaft, Fördermittelgeber/-instrumente in Ministerien und Förderbanken

Quartierübergreifendes Wohnungsbelegungs- und Umzugsmanagement

  • Förderung kommunaler Kampagnen, Handreichung, Beratung

Wohnungswirtschaft, Kommunen

Wohnen für Neubürger*innen und Geflüchtete als Integrationsprojekte

  • Pilotprojekte initiieren und fördern

Wohnungswirtschaft, Kommunen, lokale Initiativen, Stiftungen

2

Wohnen ist Kultur. Architektur ist ihr Ausdruck.

Eine aktiv gepflegte baukulturelle Praxis ist Voraussetzung sowohl für qualitätvolles Wohnen als auch Voraussetzung für das Aktivieren wirtschaftlicher Potentiale. Gute baukulturelle Praxis zeigt sich in nachvollziehbaren Prozessen, die Beteiligung ermöglichen und eine Debatte über und mithilfe von Varianten führen kann. Das Wettbewerbswesen ist Teil dieser Diskussionskultur. Bürgerschaftliche Teilhabe sollte das Ergebnis einer offen geführten Wohndebatte sein.

Kontinuierliche Vermittlung zeitgemäßer Wohnformen und Wohnmodelle, Diskussion von Strategien und Instrumenten, die für das Wohnen relevant sind

  • Anlaufstelle, Beratung in Kooperation mit Kammern, Vermittlung, Wissenstransfer, Initiierung von Wettbewerbsverfahren und Bildungsveranstaltungen

Architektenkammer Thüringen, Ingenieurkammer Thüringen, Stiftung Baukultur Thüringen

Transparente Vergabe von Planungsleistungen, Wettbewerbskultur im geförderten Wohnungsbau etablieren und verstetigen

  • Anlaufstelle, Beratung in Kooperation mit Architektenkammer Thüringen, Anreize schaffen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit betreiben

Freistaat Thüringen, Wohnungswirtschaft, Architektenkammer Thüringen, Stiftung Baukultur Thüringen

Stärken des Planungsnachwuchses und einer Gründerszene im Handwerk mit Blick auf Wohnungsbaupraxis. In der Wettbewerbs- und Ausschreibungspraxis im Sinn neuer Ideen und Techniken Experimentalräume schaffen

  • Ideen- und experimentelle Realisierungswettbewerbe für Architektur, Design und Produktion

Bauministerium, Wirtschaftsministerium, Umweltministerium, Berufsverbände der Industrie und des Handwerks, Gründerzentren, Stiftung für Innovation, Forschung und Technologie (STIFT), Thüringer Aufbaubank, Stiftung Baukultur Thüringen

Wettbewerbsausschreibungen mit Innovationsthemen koppeln (siehe auch Wohnbauförderung)

  • Wettbewerbsausschreibungen mit innovativen Schwerpunkten ausstatten (z. B. Klimaschutz, generationenübergreifende Ansätze, kompakte Grundrisse, Selbstausbaupotenziale usw.), Monitoring, Report, Innovationspreis(e)

Freistaat Thüringen, Wohnungswirtschaft, Hochschulen, Forschungsstellen, Stiftung Baukultur Thüringen

Förderung neuer Wohnformen, neuer Organisationsformen (Bau- oder Nutzungsgemeinschaften, Genossenschaften, Vereine usw.)

  • prozentual festgelegte Vergabe von Boden und kommunalem Eigentum im Konzeptverfahren bzw. im Erbbaurecht
  • besondere Berücksichtigung bei Fördermittelvergabe

Freistaat Thüringen, Kommunen, Bauministerium, Förderbanken

3

Die digital-ökologischen Herausforderungen formen die Zukunft des Wohnens.

Ökologische Anforderungen – Umgang mit Boden, Gebäude, Material und Umwelt – treffen den Wohnbau und das Wohnen in seinem Kern. Im verantwortungsvollen Einsatz nachhaltiger Strategien und digitaler Werkzeuge liegen die Antworten. Die Dimensionen der Energiewende, der Rohstoffkreisläufe, der Weiterverwendbarkeit müssen im Wohnungsbau und -betrieb sichtbar werden, nachhaltig und qualitätvoll umgesetzt werden und finanzierbar bleiben.

Vermittlung zukunftsgewandter Handlungsstrategien: cradle-to-cradle, 3r (reduce, recycle, reuse), open-source-Strategien

  • Vermittlung, Wissenstransfer, Initiierung von Projekten

Architektur- und Ingenieurskammern, Handwerkskammern, Hochschulen, Forschungsstellen, STIFT, Stiftung Baukultur Thüringen

Profilierung Thüringens als Modellstandort einer digitalen und ökologischen Bauweise

  • Akteurscluster „Nachhaltige Baustoffe / Bauweisen“, Kompetenzzentrum (bspw. in Kombination mit Holzförderung) initiieren

Freistaat Thüringen, Wohnungswirtschaft, lokale Firmen, Hochschulen, Forschungsinstitute, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, STIFT, Stiftung Baukultur Thüringen

Verankerung von ökologischen Maßgaben in der Bauleitplanung

  • Implementierung über Modellprogramme, Modellkommunen bzw. -regionen

Freistaat Thüringen, Kommunen

Verankerung innovativer, qualitativer, ökologischer und sozialer Maßgaben in der Wohnbauförderung

  • Anpassung der Förderrichtlinien und Integration bei der Planung

Freistaat Thüringen, Wohnungswirtschaft, Investoren, Privatleute

Berücksichtigen passiver Lösungen, d. h. Aktivierung des Bestands und des (Wohn-) Umfelds, Interpretation des Bestands vor Neubau, Entsiegelung statt Versiegelung usw.

  • Aufnahme als Kriterien in Ausschreibungen der öffentlichen Hand, in Förderrichtlinien und als Maßgabe nachhaltigen Bauens und Planens
  • Kommunikation der Kriterien in der Öffentlichkeit und gegenüber den an Planung und Bau Beteiligten

Alle Träger öffentlicher Belange, Freistaat Thüringen, Kommunen, Wohnungswirtschaft, private Investoren und Eigentümer, Architektenkammer Thüringen, Ingenieurskammer Thüringen, Handwerkskammern, Stiftung Baukultur Thüringen

Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements bei der Initialisierung alternativer, innovativer und selbstorganisierter Wohnprojekte (bottom-up)

  • Unterstützung etablierter bzw. neu zu generierender Strukturen für die Vermittlung von Wissen rund um die selbständige Initiierung von Wohnprojekten
  • Unterstützung bei der Fördermittelbeschaffung
  • Reduzierung des Eigenmittelanteils bzw. Anerkennung von Eigenleistung

Freistaat Thüringen, Kommunen, Wohnungswirtschaft, Förderbanken

4

Wohnen in Thüringen profitiert von einer dezentralen Urbanität.

Thüringen profitiert von seiner ländlichen und kleinstädtischen Struktur, die als dezentrale Urbanität zeitgemäß und modellhaft neu weiterentwickelt werden kann. Wohnen auf dem Land und in Kleinstädten bietet eine eigene Lebensqualität – durch Arbeit, Wohnen, sozialem Miteinander und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Voraussetzung ist eine lokale, verkehrliche und digitale Infrastruktur: Breitband- und Logistikangebote, digitale Möglichkeiten der Mobilität, der Bildung und der Gesundheit. Es gilt das ‚Potential des Nichtmetropolitanen‘ offenzulegen.

Interkommunale Zusammenarbeit im ländlichen und suburbanen Raum stützen und fördern

  • Interkommunale Mittel- und Oberzentren als Arbeits- oder Zweckverbünde initiieren und fördern

Freistaat Thüringen, Kommunen, Landkreise

Bedarfsrechte Versorgung mit Wohnungen im ländlichen Raum als kooperative Arbeit der beteiligten Kommunen

  • Regionale, kreisweite Wohnungs(bedarfs)-konzepte und -strategien etablieren

Kommunen, Freistaat Thüringen, LEADER-Regionen, soziale Träger, Initiativen

Kampagne ‚Wohnen in ländlichen Räumen‘

  • Pilotprojekte mit Begleitforschung, „Neues Wohnen und Arbeiten“ als Element von Neuplanungen und Transformationen im Bestand umsetzen

Freistaat Thüringen, Kommunen, Wohnungswirtschaft, private Initiativen, Forschungspartner, Stiftung Baukultur Thüringen

Digitalisierung in der Fläche, „Digitale Dörfer“

  • Kommunale Digitalisierungsstrategien als Ergänzung zu lokalen Entwicklungskonzepten entwickeln

Freistaat Thüringen, Kommunen, Hochschulen, Forschungsstellen, Wohnungswirtschaft, private Investoren, STIFT, Stiftung Baukultur Thüringen

  • Pilotprojekte zum Wohnen im digitalen Zeitalter mit den Themen: Smart Living, Smart City, Energieversorgung, neue Mobilitätsangebote

Freistaat Thüringen, Kommunen, Wohnungswirtschaft, Forschung, lokale Firmen, private Investoren, STIFT, Stiftung Baukultur Thüringen

Ausbau der Verkehrsangebote jenseits des motorisierten Individualverkehrs

  • Anwenden und Fortschreiben von landesweiten Verkehrsplanungen (Nahverkehrsplan, Masterplan Elektromobilität, Radverkehrskonzept 2.0, Bundesverkehrswegeplan)
  • Initiierung und Förderung alternativer und innovativer Mobilitätsangebote

Infrastrukturministerium, Umweltministerium, Verbände, Landkreise, Kommunen, Verkehrsverbünde, Initiativen

5

Der Schlüssel zu lebendigen Dörfern und Innenstädten ist ihre Bewohnbarkeit.

Lebendige Dorf- und Stadtkerne und lebenswerte Quartiere sind die Basis guten Wohnens. Wo ein Lebensumfeld Nah- und Grundversorgung und den Zugang zu Arbeit, Bildung und Grünräumen bietet, können neue Nutzungen Leerstand aktivieren und den baulichen Bestand sinnvoll ergänzen. Der sorgsame Umgang mit dem Vorhandenen schließt eine Strategie mit ein, die gemischte Nutzungen ermöglicht. Es geht darum, eine Praxis zu etablieren, welche die Ortsbindung, Partizipation, soziale Innovation fördert und neue Vorstellungswelten schafft – und damit um eine Kultur, die zur langfristig wirksamen Revitalisierung in ländlicher Umgebung beiträgt.

Vermittlung der neuen Paradigmen: Ökologie, Ernährungssouveränität, Slow-Movement, Kreislaufwirtschaft, Energiewende als Grundlage des dezentralen Wohnens

  • Zivilgesellschaftliche Initiativen und
  • lokale technische Entwicklungen unterstützen, verknüpfen und auswerten, Kampagne initiieren

Stiftung Baukultur Thüringen mit Partnern

Innenentwicklung anhand von integrierten Stadtentwicklungszielen beispielhaft umsetzen

  • Pilotprojekte im Bereich verdichtetes Wohnen, für die Umsetzung neuer oder alternativer Standards, serielles Bauen
  • Modellkommunen Innenentwicklung
  • Förderkampagnen, wie „genial zentral“, neu auflegen: „genial dezentral“
  • Realisierungsinitiativen und -wettbewerbe für Quartiere oder Quartiersteile im Bestand

Freistaat Thüringen, Wohnungswirtschaft, Kommunen, private Investoren und Eigentümer, Thüringer Aufbaubank, Stiftung Baukultur Thüringen

Fortgesetztes Aufwerten von Kernbereichen in der Förderpraxis mit Schwerpunkt Wohnen

  • Instrumente aktivieren, wie z. B. Probewohnen, kommunale Immobilienbörse, geförderte Projektentwicklung, Abgabe im Erbbaurecht bzw. alternativen Eigentumsformen

Kommunen, Eigentümer, private Investoren, Thüringer Aufbaubank

Stärken lokaler Initiativen zur Aufwertung, Belebung von Kernbereichen, Vernetzungsaktivitäten

  • Beratung, Nutzungs-, Bauanreize in Entwicklungsstrategien integrieren, z. B. Initiative Rodachtal e. V. Kompetenzzentrum Bauen

Vernetzungspartner, lokale Initiativen mit Gewerbe- und Handelstreibenden

6

Wohnbau darf nicht gleichbedeutend mit Flächenverbrauch sein.

Mehrfamilien- sowie Ein- und Zweifamilienhäuser prägen die Wohnwirklichkeit in Thüringen. Das schafft einen Siedlungsdruck, und dennoch ist bebaubarer Boden eine endliche Ressource. Das freistehende Eigenheim steht in Frage und folgt doch einem wesentlichen Heimatmotiv. Es gilt, (nach)verdichtetes Wohnen mit den Qualitäten des Einfamilienhauses zu verbinden. Die wertvollste Ressource ist der Bestand. In ihm auch das Neue zu sehen, anstatt daneben Neues zu bauen, ist ein notwendiger Entwicklungsschritt.

Zirkuläre Baupraxis sowie Um-, Aus- und Anbauen als Grundlagen der Gestaltung des Neuen thematisieren.

  • Vermittlung, Best-Practice-Modellprojekte initiieren, Begleitforschung

Stiftung Baukultur Thüringen, zivilgesellschaftliche Initiativen, Architektenkammer Thüringen, Ingenieurkammer Thüringen, Handwerkskammern

Revitalisierungsprojekte, Stadtumbau von Einfamilienhaussiedlungen innerhalb der Städtebauförderung / Dorferneuerung

  • Eigener Schwerpunkt in der Förderpraxis und Begleitforschung

Freistaat Thüringen, Kommunen, private Eigentümer, Thüringer Aufbaubank

Debatte und Projektentwicklung in Richtung verdichteter Einfamilienhausbau bzw. Integration in den Bestand, alternative und integrierte Siedlungsmodelle

  • Modellhafte Planungswettbewerbe mit Ziel und Einfluss auf Bauleitplanung und Baulandmodelle zu nehmen

Kommunen, Hochschulen, Initiativen, Architektenkammer Thüringen, Ingenieurkammer Thüringen, Stiftung Baukultur Thüringen

Thematisieren von Bodenverbrauch und -nutzung

  • Entwickeln einer Thüringer Bodenstrategie, Kampagne, landesweites Monitoring (vgl. Land Salzburg)
  • Ableitung von Pilotprojekten und Handlungsleitfäden für kommunale Träger

Bauministerium, Infrastrukturministerium, Umweltministerium, Hochschulen, Landkreise, Kommunen, Zusammenarbeit z. B. mit Stiftungen und gemeinwohlorientierten Bodenfonds

Förderung regionaler Kreislaufwirtschaft im Bauen

  • Kompetenzzentren
  • Lokale Wertschöpfung als Kriterium der Vergabe

Architektenkammer Thüringen, Ingenieurkammer Thüringen, Handwerkskammern, Stiftung Baukultur Thüringen

7

Zusammenwohnen kann eine Chance des zukünftigen Wohnens sein.

Wohnen zeigt sich immer im Kontext von Dorf, Quartier und Stadt. Wohnen spiegelt dabei vielfältige Lebensformen aller Lebensphasen wider, gibt der sozialen Vielfalt Raum und bietet zuzugs- und einwanderungswilligen Menschen eine neue Heimat. Qualitätsvolles Wohnen erlaubt eine Gemeinschaft der Generationen mit Respekt für das Individuum. Neue Formen gemeinschaftlichen und gemeinwohlorientierten Wohnens können in einem experimentellen Milieu gelingen.

Förderung einer inklusiven und offenen Gesellschaft durch Initiativen der sozialen Innovation

  • Thematische Bürgerlabore, Partizipationsformate

Stiftungen, Initiativen, Sozialträger, Bauministerium, Sozialministerium, Familienministerium, Stiftung Baukultur Thüringen

Kritische Revision bzw. Fortschreibung von Stadtentwicklungen der 1990er Jahre

  • Fortsetzen der Sanierung im Bestand des Massenwohnungsbaus (Typenbauten der DDR), und Quartiersaufwertungen

Kommunen, Wohnungswirtschaft

Wohnraumangebot qualitativ und quantitativ erweitern

  • Kommunale Wohnbedarfsstrategien, Umzugskoordination

Kommunen, Wohnungswirtschaft, Freistaat Thüringen als Förderinstanz

  • Ideenwettbewerbe und Initiativen zu innovativen, gemeinschaftlichen Wohnformen (z. B. Kompaktwohnungen, Clusterwohnen), Aufgabenstellungen gemeinsam entwickeln

Kommunen, private Investoren, Eigentümer, bürgerschaftliche Initiativen, Wohnungswirtschaft, Freistaat Thüringen

Wohnungswirtschaft und Eigentümer an Themen des gemeinschaftlichen Wohnens beteiligen

  • Austausch und Plattformen für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Thüringen, Workshopformat entwickeln

Freistaat Thüringen, Initiativen, Wohnungswirtschaft, Eigentümer, Stiftung Baukultur Thüringen

8

Wohnbau in Holz ist eine Zukunftschance für Thüringen.

Thüringen ist ein Waldland. Im Land ist der Holzbau zu fördern. Die Anwendung lokaler, nachwachsender Baustoffe führen Regionalität, Nachhaltigkeit, bauliche Innovation und regionale Wertschöpfung zusammen. Im Neubau und im Bestand lassen sich Bautechnik und Baugestaltung mit materialbedingter Wohnqualität durch nachhaltige, regenerativ erzeugte Baustoffe hervorragend verbinden.

Offensive Wohnen im Holzbau, Programm und Normanpassung, Kooperation mit lokalen und bundesweiten Forschungsstellen

  • Begleitforschung und Auswertung von bestehenden Wohnbauten und Siedlungen in Thüringen, Wissenstransfer mit Nachbarländern (bspw. Holzbauoffensive Baden-Württemberg)

Freistaat Thüringen, Hochschulen, Forschungsstellen, STIFT, Holzbau-Allianz

Vermittlungsarbeit zum Thema Holz und nachwachsende Baustoffe

  • Holzbaupreis als Motor nutzen: Ausstellung, Publikation, ggf. Holzbau-Innovationszentrum als Forschungs-, Info-, Beratungsinstanz für den Bau

Freistaat Thüringen, Interessenverbände, Holzbau-Allianz

Wohnungsbau in Holz als Best-Practice voranbringen

  • Projektentwicklung Mustersiedlungen, verdichteter Holzwohnbau, mehrgeschossiger Wohnbau (z. B. ‚Das 100‘ Weimar)

Freistaat Thüringen, Interessenverbände, lokale Industrie, Wohnungswirtschaft, Holzbau-Allianz

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Der neue Wohnbau ist individuell gestaltet und zugleich seriell gebaut.

Die Diskussion um Erwartungen und Standards im Wohnen gilt es, immer wieder neu zu führen. Scheinbar widersprechen individuelle Wohnwünsche den Angeboten und der Baupraxis. Das digitale Planen, Konstruieren und Bauen kann jedoch die Trennung von Einzelstück und Serie, von Handwerk und Industrie überwinden. Das ist eine Chance für einen finanzierbaren Wohnungsbau, der das rationalisierte Bauen mit qualitätsvoller und nachfragegerechter Gestaltung verbindet.

Entwicklungs- und Fertigungsoffensive, Disziplin-übergreifender und internationaler Austausch zum digital gestützten Planen und Bauen (typisiert, seriell, individuell), Verknüpfen von Forschungsaktivitäten in Kooperation mit Firmen

  • Vorhandene Plattformen, Institutionen stärken, Forum angewandte Forschung

Freistaat Thüringen, Hochschulen, Bauindustrieverband, Handwerkskammern, lokale Betriebe, STIFT

Themen, wie Wohnbedarfsabstimmung, Typenbau, Serienfertigung in die Baupraxis bringen, Kooperation mit Begleitforschung

  • Musterbauten, -quartiere voranbringen, Monitoring abgeschlossener und laufender Projekte

Freistaat Thüringen, Interessenverbände, Handwerkskammern, lokale Betriebe, Wohnungswirtschaft, Architektenkammer Thüringen, Ingenieurkammer Thüringen, Hochschulen, Forschungsstellen

Transparente Vergabeverfahren, Beteiligung junger Planungsbüros

  • Wettbewerbe, kooperative Verfahren, experimentelle Beteiligungsverfahren

Verpflichtung für Projektträger aller Art, Wohnungswirtschaft, Kammern, Bauindustrie, Industrie- und Handwerkskammern

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