
Mikrofinanzierung
Mit großer Resonanz und beeindruckender thematischer Vielfalt endete unser diesjähriger Aufruf zur Mikrofinanzierung. Mit der Mikrofinanzierung unterstützt die Stiftung Akteur:innen, die sich im Rahmen kluger Formate mit Baukulturthemen wie z.B. Bestandserhalt, gemeinschaftliche Prozesse oder Lehmbau auseinandersetzen und die Öffentlichkeit einbeziehen. Insgesamt 39 Anträge aus ganz Thüringen gingen ein. Zehn Projekte sollten eine finanzielle Unterstützung der Stiftung, die vom Ministerium für Digitales und Infrastruktur gefördert wird, erhalten. Nun stehen die ausgewählten Projekte fest!
Eine unabhängige Jury aus Vertretern des Thüringer Ministeriums für Digitales und Infrastruktur, der Architektenkammer Thüringen, des Stiftungsbeirats sowie des Stiftungsteams wählte aufgrund der starken Bewerberlage letztendlich elf Projekte aus, die eine Mikrofinanzierung für ihre baukulturellen Vorhaben erhalten sollen.
Die Jury zeigte sich hocherfreut über die große Beteiligung und das vielfältige Engagement für Baukultur in ganz Thüringen. Beim Baukultur-Festival vom 20. bis 22. August stellen sich die elf Akteure mit ihren Formaten vor.
Das sind die elf Akteur:innen
Bohlenstube 21
Volkmar Knoch, Hof 9 Mötzelbach
In Mötzelbach wird ein nahezu fertig saniertes, historisches Hofgebäude eingeweiht. Sowohl die historische als auch zeitgenössische Bohlenstuben können besichtigt werden. Bei einem Lehmbau-Workshop und einer Mikrotagung wird der Ort als Beispiel der Umbaukultur zu einer offenen Baustelle.
Badebrücke Kannawurf
Künstlerhaus Thüringen e.V.
Auf den Fundamenten einer einstigen Brücke in Kannawurf soll durch die Nachnutzung von Baumaterialien eine neue, multifunktionale Infrastruktur am Wasser entstehen: Badestelle, Radwegverbindung und Heuhotel. An einem Werkstatttag soll das Vorhaben weitergedacht und geplant werden.
Terrassencafé Schloss Osterstein
Thomas Laubert, Architekturstudio Mitte
Das leerstehende, ehemalig größte Ausflugslokal der Stadt Gera öffnet an zwölf Sonntagen wieder seine Türen. Bei Kaffee und Kuchen werden gemeinsam mit Bürgern neue Nutzungs- und Umbaukonzepte entwickelt.
Grauwasser-Labor
Kulturino - Europ. Projektwerkstatt Kultur im ländlichen Raum e.V.
Im Kulturino in Unterweißbach bauen Jugendliche eine selbst entworfene Anlage für Wasseraufbereitung von Grauwasser. Die Anlage stattet das Jugend- und Gemeinschaftshaus mit einer nachhaltigen Infrastruktur aus. Die Anleitung zum Selbstbau soll als Open Source aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden.
Fototour im Straßenbahndepot
Stiftung Haus der Jugend & Technik Jena
Bei Fototouren wird das ehemalige Straßenbahndepot Jena dokumentiert und für eine Ausstellung aufgearbeitet. In den öffentlichen Workshops wird den Teilnehmenden das Handwerkzeug der Fotografie sowie ein Bewusstsein für den Ort vermittelt.
Fotoausstellung Maxhütte Unterwellenborn
Kulturpalast Unterwellenborn e.V.
In der 3.000 Quadratmeter großen Gasmaschinenzentrale in Unterwellenborn wird eine Auswahl des umfassenden, historischen Fotoarchivs als Ausstellung präsentiert. Die baukulturelle Industriegeschichte der Maxhütte wird am Ort ihres Geschehens so wieder erfahrbar.
Straßenräume als neue Öffentlichkeit
Michael Kraus, M BOOKS
Eine bauliche Intervention in der Marktstraße in Weimar bietet eine niedrigschwellige Bühne für Austausch über die Lebensqualität unserer Innenstädte. In einem zweitägigen, öffentlichen Workshop sollen Visionen für die innerstädtische Straße entwickelt werden.
Bauschule - Lehm wiederverwenden
Haus Bräutigam e.V.
Mit einer Bauschule zur Wiederverwendung von Lehm vermittelt und erprobt der Verein gemeinsam mit Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar den Umgang mit nachhaltigen Baustoffen. Darüber hinaus gibt es zum Tag der Sommerfrische ein Mit-Mach-Angebot.
Gemeinschaft bauen
Alte Feuerwache Weimar e.V.
Wie funktioniert gemeinschaftliches Bauen, selbstverwaltetes Wohnen oder ein solidarische Finanzierungsmodell praktisch? Die Alte Feuerwache Weimar zeigt's und bietet bei einem Hoffest ein buntes Programm.
Infrastruktur für Leergut
LeerGut-Agentinnen und -Agenten e.V.
Die LeerGut-Agent:innen setzen sich bei ihren Netzwerktreffen und öffentlichen Veranstaltungen für die Wiederbelebung von Leerstand in Thüringen ein. Um ihre Mission in Thüringen verbreiten zu können, werden sie ihren mobilen Vereinsstand ausbauen.
Freiraum mit Geschichte
Ortsjugendwerk Schwarzatal der AWO Rudolstadt
In Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen werden Sitzgelegenheiten entworfen und gebaut, die das ungenutzte Freigelände der ehemaligen Jugendherberge in Schwarzburg stärker beleben. Zudem soll ein Infoschild entstehen, das über die NS-Vergangenheit des Barackenlagers aufklärt.