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Beton, Blech, Baukultur:<br>DDR-Garagen

Baukulturgespräch der Stiftung Baukultur Thüringen

Beton, Blech, Baukultur:
DDR-Garagen

Das erste Baukulturgespräch 2025 der Stiftung Baukultur Thüringen lud ein, die Garagenkomplexe als Alltagsarchitektur der DDR zu verstehen und darüber zu diskutieren, wie wir mit dem kulturellen und baulichen Erbe umgehen – in einer Zeit, in der der Verlust solcher Orte auch den Verlust von Gemeinschaft und Identität bedeuten kann. Ohne eine Romantisierung der oft unkontrollierten, heruntergekommenen und männlich dominierten Räume soll das Potenzial der Garagenkomplexe aufgedeckt werden.

Garagen sind nicht bloß städtebauliches Nebenprodukt der DDR, sondern Orte alltäglicher Baukultur. Errichtet als funktionale Abstellfläche für Fahrzeuge sind sie Räume zum Werken und Erfinden, der Gemeinschaft sowie des Rückzugs geworden. Oft in gemeinschaftlicher Eigenarbeit erbaut, entwickelten sich Garagenhöfe in der DDR zu kleinen Mikrokosmen, die bis heute das Stadtbild vieler ostdeutscher Regionen prägen. Heute stehen sie jedoch zunehmend unter Druck: Viele Garagenkomplexe sind vom Abriss bedroht, Pachtverträge werden nicht verlängert und das kulturelle Erbe verschwindet zwischen den Generationen. Unter Architektur- und Kulturschaffenden keimt heute eine neue Faszination für die ordinären Bauten. Darüber kamen wir ins Gespräch.

Was können wir von DDR-Garagen lernen? Welche Zukunftsperspektive haben Garagenhöfe?

Programm

18.10 Uhr: Impuls „Garagen – Schatzkammern und Treffpunkte“

Martin Maleschka, Architekt, Autor und KünstlerInstallation „Ersatzteillager“ im Rahmen des Kunstprojekts #3000Garagen der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz

18.30 Uhr: Fishbowl zum Transformationspotenzial von Garagenhöfen

Prof. Jens Casper, Architekt und Architekturtheoretiker, Professur für Entwerfen, Gebäudelehre und Architekturtheorie an der Fachhochschule Erfurt, Hrsg. „Das Garagenmanifest“ (2021)

Prof. Dr. Luise Rellensmann, Architekturwissenschaftlerin und Denkmalpflegerin, Lehrgebiet Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme an der Hochschule München, Hrsg. „Das Garagenmanifest“ (2021)

Prof. Dr. Ira Spieker, Kulturanthropologin und Ethnologin, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Kuratorin der Ausstellung „Garagen / Geschichten. Erkundungen eines Alltagsortes“ (2025)

Moderation

Katja Fischer, Architektin und geschäftsführende Vorständin der Stiftung Baukultur Thüringen

Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Sozialwissenschaftler und Fellow der Stiftung Baukultur Thüringen

Martin Maleschka hielt zu Beginn des Baukultur-Gesprächs einen Vortrag.Prof. Jens Casper gab gemeinsam mit Prof. Luise Rellensmann das Garagenmanifest heraus.
BildbeschreibungstextProf. Luise Rellensmann
BildbeschreibungstextProf. Dr. Ira Spieker blickte aus kulturanthropologischer Sicht auf das Thema.

Interview mit Martin Maleschka

Martin Maleschka macht es sich seit zehn Jahren zur Aufgabe, hinter die Tore ehemaliger DDR-Garagen zu blicken. Was er dort entdeckt hat, stellte er u.a. im DDR-Museum Berlin vor. Im Interview mit dem rbb erzählt er, inwiefern die Garagen für ihn Denkmäler sind.

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Das Garagenmanifest

Das Garagenmanifest ist die erste Auseinandersetzung mit Garagen als architektonische und kulturelle Denkmale. Es hinterfragt Werte, Machtstrukturen und Teilhabe im Umgang mit Baukultur und plädiert für den Erhalt als Teil zeitgenössischer Architekturpraxis. Initiiert von Luise Rellensmann und Jens Casper begann das Projekt 2016/17 als Seminar an der BTU Cottbus. Das Buch ist bei bei Park Books erschienen.

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Stiftungsschwerpunkt UmBaukultur

Wir alle sehen und spüren die Auswirkungen eines erschöpften Planeten deutlich. Bei dem anzufangen, was wir schon haben, ist die wirkungsvolle Antwort auf unsere Herausforderungen. Denn im Bestand stecken jede Menge Energien, Emissionen und Materialien, aber eben auch wichtige soziale und kulturelle Dimensionen.

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Beitrag von titel, thesen, temperamente

Was ist eine Garage? Eine Schatzkammer, heißt es in der Kulturhauptstadt Chemnitz. 30.000 soll es angeblich in Chemnitz geben. Warum sie so geliebt, gepflegt und heiß begehrt sind, zeigt jetzt das facettenreiche Projekt #3000Garagen.

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