Wer debattiert mit? Der Wohnbaurat als Kern der Debatte

Wohnbauratssitzung am 05./06.03.2020 | von links nach rechts: Elmar Dräger (IKTh), Dr. Sven Günther (STIFT), Frank Emrich (vtw), Sabine Wosche (LEG Thüringen), Staatssekretär Dr. Klaus Sühl (TMIL), Eckhard Hassebrock (TAB), Bettina Haase (Bauindustrieverband Hessen-Thüringen), Dr. Hans-Gerd Schmidt (AKTh)., Bild: SBT | Katja Gehlfuß

Die Gesprächspartner der „Plattform Wohndebatte“ sind die Macher des Thüringer Wohnens. Ihre Standpunkte und Ideen in und für Thüringen zu berücksichtigen und in einem ca. zweijährigen Prozess an einen Tisch zu holen, ist anspruchsvoll. Denn der Gedankenaustausch soll nicht als Plauderei enden, sondern im besten Fall neue Handlungslinien empfehlen – ob im planerisch-baukulturellen, im sozialen Bereich oder im Gebiet von Richtlinien und Gesetzen. Um genau den Facettenreichtum des Wohnens zu treffen, wird die Plattform alle Mühe darauf verwenden, möglichst viele Akteure miteinander zu verknüpfen und dennoch greifbare Entwicklungslinien zu ermitteln.

Mit den Mitgliedern des Wohnbaurates, der aus sieben Institutionen besteht, ist ein Kern geschaffen, der sich im Lauf der Wohndebatte themenspezifisch erweitern wird. Das heißt, um diesen Kern herum werden in größeren Gruppen Themen wie das bezahlbare, das verdichtete, das klimabewusste, das digitale oder auch das ländliche Wohnen vertieft. Experten von außen zeigen ihre Erfahrungen und guten Beispiele und ermöglichen so die Erweiterung des Thüringer Horizonts.

Wir unterstützen die Plattform Wohndebatte, …

… weil das Thema gutes Wohnen eines der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit ist. Als Staatssekretär im TMIL ist es mir wichtig, überall in Thüringen, ob in den städtischen Zentren oder im ländlich geprägten Raum, gleichwertige Lebensverhältnisse zu erreichen. Dafür benötigen wir flächendeckend qualitativ hochwertigen, bezahlbaren Wohnraum. In den Thüringer Städten unterstützen wir den Wohnungsneubau, um so die Menschen dort vom Mietdruck zu entlasten. Zugleich modernisieren wir in den ländlichen Regionen den vorhandenen Wohnungsbestand mit mehr barrierefreien und altersgerechten Wohnungen.

Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (12/2014 bis 03/2020)

Bild: Jens Meyer, www.meyerphoto.de
Bild: Jens Meyer, www.meyerphoto.de

… weil das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in der Plattform Wohndebatte ein wichtiges Instrument sieht, um ein Bewusstsein hinsichtlich der drängenden Fragen des Wohnens für das ganze Land voran zu bringen. Denn auch im Bereich des Wohnens gilt es nach wie vor, den Blick sowohl auf die Ballungszentren als auch auf die strukturschwachen ländlichen Bereiche zu richten. Das Projekt Plattform Wohndebatte wird durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft auch als Instrument gesehen, eine wissens- und realitätsbasierte Debatte zu den aktuellen Fragestellungen am Wohnungsmarkt in Thüringen fortzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird das Projekt Plattform Wohndebatte durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gern unterstützt.

Prof. Olaf Langlotz, Abteilungsleiter Städte- und Wohnungsbau sowie Staatlicher Hochbau im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

… weil wir eine individuelle Sicht auf Thüringen benötigen. Es ist wichtig, den Wohnungsmarkt in Thüringen differenziert zu betrachten und die Thematik ergebnisoffen mit allen Protagonisten zu diskutieren. Im Zentrum stehen dabei nicht Lösungen für das Einzelobjekt, sondern strategische, konzeptionelle Ansätze. Diesen Diskurs wollen wir befördern und mitgestalten.

Dr. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen

Bild: J. Konrad Schmidt
Bild: J. Konrad Schmidt

… weil das Wohnen und das Bauen in Thüringen vor immensen Herausforderungen stehen und nicht zuletzt infolge der regionalen Prägung der Wohnungsmärkte hochkomplexe Wechselwirkungen und Abhängigkeiten bestehen. Neben den Auswirkungen der demografischen Entwicklung, der notwendigen Klimaschutzmaßnahmen, dem Mobilitätsverhalten sowie der Endlichkeit von Ressourcen auf den Wohnungsbau sind aber auch wirtschaftliche Kriterien, wie beispielsweise Refinanzierungschancen, angemessen zu berücksichtigen. Deshalb ist eine Auseinandersetzung mit neuen Formen des Wohnens folgerichtig. Wir hoffen, dass innerhalb des Netzwerkes Plattform Wohndebatte die Potentiale der Thüringer Strukturen konstruktiv erörtert und zukunftsweisende Impulse in die Politik und die Verwaltung gegeben werden können.

Elmar Dräger, Präsident der Ingenieurkammer Thüringen

… weil Wohnungsbau eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Wohnungsbau eine Einheit von Neubau, Sanierung und Erhaltung ist. Bedarfsgerechter Wohnungsbau nur durch Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette gelingt.

Bettina Haase, Geschäftsführerin der Landesgruppe Thüringen im Bauindustrieverband Hessen-Thüringen

… weil wir als LEG über jahrzehntelange Erfahrung in unterschiedlichsten Aktionsfeldern, die das Wohnen betreffen, verfügen. Dazu zählen neben dem Wohnungsbau auch die Entwicklung von Wohnbauland, umfassende Projekte der Stadt- und Regionalentwicklung sowie verschiedenste Tätigkeiten im Bereich der Wirtschaftsförderung, die ebenfalls zumindest indirekt Bezug zur Wohn- und Lebenswelt der Thüringerinnen und Thüringer haben. Unsere Erfahrungen und unser Know-how bringen wir gerne ein, und wir freuen uns ebenso über Impulse und Anregungen für unsere Arbeit durch das Miteinander mit allen Partnern der Plattform.

Sabine Wosche, Geschäftsführerin der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen

Bild: Andreas Pöcking
Bild: Andreas Pöcking

... weil Dinge auszuprobieren, neu zu denken und innovative Ansätze zu entwickeln – dies unterstützen wir mit unserer täglichen Stiftungsarbeit. Wir freuen uns, wenn die STIFT auch für zukünftige Wohnwelten Impulse geben kann.

Dr. Sven Günther, Vorstand der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen

… weil hier wichtige Akteur*innen aus Bau, Architektur, Wissenschaft, Verwaltung, Banken- und Sozialwesen zusammenkommen, um über die Wohnungsfrage zu debattieren. Aus meiner Sicht ist das eine der Grundvoraussetzungen für unsere Arbeit als Förderinstitut: Debatten anstoßen, um daraus Erkenntnisse für ein lebenswertes Thüringen zu gewinnen.

Eckhard Hassebrock, Vorstand der Thüringer Aufbaubank

… weil eine faktenbasierte Diskussion über die Zukunft des Wohnens in Thüringen wichtig und dringend notwendig ist. Nur im Netzwerk mit allen entscheidenden Akteuren können wir an einer langfristigen Strategie arbeiten, die allen Thüringern ein bezahlbares und zeitgemäßes Zuhause sichert, in dem sie sich wohlfühlen.

Frank Emrich, Vorstand im Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft

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