Ausgehend von Theorien zum sozialen Miteinander, zum ökologischen Bauen und zur digitalen Gesellschaft stellten die Referenten zahlreiche Beispiele aus der Praxis vor. Diskutiert wurden so u. a. der Ressourcenverbrauch im Bau- und Wohnungswesen, aber auch bezahlbarer Wohnraum und lebenswerte Wohnformen die durch neue Bauweisen und Wohnkonzepte entstehen sowie Strategien der Digitalisierung, die den ländlichen Raum attraktiver machen könnten.
Die Vielfalt der Themen und die vorgestellten Praxisbeispiele verdeutlichten, dass für die meisten Einzelaspekte europaweit Lösungsansätze diskutiert und getestet werden, um den aktuellen Herausforderungen im Wohnen zu begegnen.
Die Podiumsrunde am Ende der Veranstaltung, an der neben den Referenten auch der Präsident der Architektenkammer Hans-Gerd Schmidt sowie die Geschäftsführerin der IBA Thüringen Marta Doehler-Behzadi teilnahmen, brachte es noch einmal auf den Punkt: Für Thüringen entscheidend ist, dass ein Wohnen der Zukunft - neben baulich-räumlichen und technischen Fragen – vor allem gesamtgesellschaftliche Fragestellungen aufgreifen muss. Vor allem die gemeinschaftlich orientierten und organisierten Wohnkonzepte, die während der Tagung vorgestellt wurden, bestätigten diese Denkrichtung.
Das heißt, neben der Überarbeitung gesetzlicher Grundlagen und Förderrichtlinien bedürfen zukunftsfähige Lösungen vor allem Mut, Geduld, ganzheitliche Konzepte und die Konsequenz aller Beteiligter, neue und auch radikale Wege zu gehen. Experimente dürfen keine Ausnahme mehr sein. Das erfordert ein neues Planungsverständnis und ein offenes und kooperatives Miteinander von den verschiedenen an der Entwicklung beteiligten Professionen.
Die Stiftung Baukultur wird in den kommenden zwei Jahren mit zahlreichen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Planungs- und Sozialwesen, aber auch der interessierten Öffentlichkeit, Ansätze und Strategien für diese neuen Wege diskutieren und sich auf gemeinsame Ziele verständigen.
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Plattform Wohndebatte - veröffentlicht am: 29.11.2019