Radhaus am ICE-Bahnhof

Neubau, Erfurt, 2009
Preisträger, Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2010

Radhaus Erfurt, als Platz und Funktionsmöbel mit Büro, Imbiss, Parkhaus und Werkstatt, Bild: Michael Miltzow,  Bildwerk Weimar

Aus der Jurybeurteilung:

Die Stadt Erfurt bemüht sich über vielfältige Aktivitäten urbanes Leben in der Innenstadt zu festigen und im Rahmen der Neugestaltung von Zentren und Plätzen Synergien zwischen Funktionalität, Gestaltung und Urbanität zu schaffen. Diese Aktivitäten sind im Sinne der Förderung der Baukultur in Thüringen zu würdigen.
Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Konzipierung und Umsetzung des „Radhauses“ am ICE-Bahnhof in Erfurt. Eine Fahrradstation als Schlussstein für die Neugestaltung des Gesamtensembles ICE-Bahnhof Erfurt zu schaffen, wurde im Auftrag des Hochbauamtes der Stadt durch die Planer nach ihren eigenen Worten „als Hybrid aus funktionellem Stadtmöbel und anspruchsvollem Gebäude“ interpretiert. Das Projekt spricht in seiner eigenwilligen Architektursprache die ihm innewohnenden Funktionen an, lädt den Nutzer ein, das Gebäude progressiv wahrzunehmen und zu nutzen.
Das Radhaus schafft eine hervorragende Symbiose zwischen Radverkehr, Bahnverkehr und ÖPNV und kann als Pilotprojekt für Thüringen punkten.
Die Verknüpfung der verschiedenen Funktionen, die in diesem Projekt ihre Heimstadt gefunden haben, sind ein wichtiges Element, um dem pulsierenden Leben am Bahnhofsvorplatz ein Kleinod hinzuzufügen, dass neben Funktionalität Raum zum Verweilen bietet. Die Jury hebt mit der Preisverleihung an dieses Projekt den Mut der Auftraggeber und die gestalterische und umsetzungstechnische Lösung der Planer her vor. Das Projekt steht für eine klare Gestaltung kombiniert mit einem hohen Anspruch an Funktionalität. Es fördert die Urbanität der Innenstadt und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu gelebter Baukultur.
In diesem Sinne ist besonders hervorhebenswert, dass es gelungen ist, die städtebaulichen Planungsinstrumente in Kombination mit der Kreativität der Planungspartner für einen zentralen Punkt der Stadt zu nutzen und die Verbindung moderner Architektur mit erforderlicher Nutzung urbanitätsfördernd herzustellen. Dieses Projekt zeigt in beeindruckender Weise, dass baukulturelle Aspekte bei kooperativem Handeln verschiedener Partner sehr effizient umsetzbar sind.

Planung

  • Osterwold ° Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar
  • Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Landeshauptstadt Erfurt
  • Tragwerksplanung: Büro Hennicke + Dr. Kusch, Weimar
  • HLS / Elektroplanung: IB Pöhlmann, Erfurt
  • Lichtplanung: Torsten Braun, Limburg

Bauherrin

Landeshauptstadt Erfurt

Einreichende

  • Osterwold ° Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar
  • Amt für Grundstücks- und Gebäudeverwaltung der Landeshauptstadt Erfurt
  • Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Landeshauptstadt Erfurt

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