Aus der Projektbeschreibung:
Der Entwurf hat das Ziel in Gehren, einem Ort am Rande des Thüringer Waldes, eine neue Holzbaukultur zu etablieren und so einen Impuls für die schrumpfende, zersiedelte Stadt zu schaffen. Dies geschieht durch die Nachverdichtung des bestehenden Industriegebiets und die Ansiedelung einer neuen Holzbauindustrie. Thüringen mit seinem hohen Waldanteil könnte - ähnlich wie Vorarlberg - eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet des modernen Holzbaus einnehmen. An der Schnittstelle zwischen Ortskern und Industriegebiet entsteht ein experimentelles Holzbauquartier, das „HolzBauFeld“. Dies ist eine Vision, die ein zukunftsfähiges Bild von Wohnen, Arbeit und Freizeit auf dem Land aufzeigt.
Als städtebauliches Leitmotiv wird bauliche Dichte und eine minimierte Flächenversiegelung angestrebt um viel effizienten, naturnahen Freiraum zu schaffen. Dieser soll möglichst vielfältig sein, als Ökosystem und als Erholungsort dienen. Die Strukturierung des Gebiets ist angelehnt an die landwirtschaftliche Parzelle, ein Ort der absoluten Produktivität. Kein Quadratzentimeter bleibt ungenutzt. Kein fades Abstandsgrün entsteht. Der Begriff der Produktivität wird so nicht nur im Sinne von Güterherstellung verstanden, sondern auch von Sozial- und Ökosystemdienstleistungen wie Artenvielfalt, CO2-Minderung, Sauerstoffproduktion und Hitzeminderung. Dies wird durch die Integration eines Wasserkreislaufes unterstützt. Die Parzellennutzung ist unterteilt in wilde Wiesen, Verwaldungen und agrarische Nutzflächen für den kollektiven Lebensmittelanbau.
Die zentrale Anlaufstelle im Quartier ist das „Innovations- und Kompetenzzentrum Holz“, ein Ort der Forschung mit Bildungsauftrag. Hier wird die Zusammenarbeit und Austausch mit Fachleuten, Politik, der ortsansässigen Bevölkerung, sowie Bildungseinrichtungen gefördert. Außerdem gibt es Wohnbauten, Industrie- und Handwerkshallen sowie kleineren Strukturen. Alle Gebäude im Quartier sind innovative Holzmodulbauten, die neue Möglichkeiten des Holzbaus aufzeigen.
Absolventen
- Jonas Musil, Bauhaus-Universität Weimar
- Jannik Petry, Bauhaus-Universität Weimar
- Schlagwörter:
Nachwuchs
Thüringer Staatspreis für Baukultur 2021