Gemeinschaftsschule Wenigenjena

Neubau, Jena, 2019
Engere Wahl, Thüringer Staatspreis für Baukultur 2021

RKW Architektur +, Gemeinschaftsschule Wenigenjena

RKW Architektur +, Gemeinschaftsschule Wenigenjena

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Aus der Projektbeschreibung: 

Premiere in Jena: Erster Schulneubau nach der Wende.
Als erste neue Schule nach der Wende wurde durch KIJ – Kommunale Immobilien Jena – der Schulneubau der Gemeinschaftsschule Wenigenjena errichtet und im August 2019 pünktlich eröffnet. Er bietet für rund 1.000 Schüler der Klassen 1-12 eine moderne Ganztagsschullandschaft mit einem hohen Inklusionsangebot. Den repräsentativen Teil des Gebäudes bildet das zentrale Foyer als zweigeschossiges Forum mit einer direkt angrenzenden, großzügigen Aula bzw. Mensa und darüber gestapelter Zweifeldsporthalle im 2. Obergeschoss.
Das innovative Schulkonzept folgt dem Lernhausgedanken. So organisiert sich die Schulstruktur in Jahrgangsclustern für je vier Klassen. Diese Cluster enthalten große Klassenzimmer und verschiedene Lernräume, wie Gemeinschafts- und Differenzierungsräume sowie eine große offene Lernfläche im Zentrum. Verschiedene Spezialcluster für den Fachunterricht ergänzen das Angebot. Die Farbgestaltung unterstreicht die Clusterbildung und findet sich auch in der Fassadengestaltung wieder.
Eine Besonderheit ist der Pflege- und Therapiebereich mit einem vielfältigen Raumangebot für Schüler mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, wodurch eine Vollinklusion im Schulalltag möglich ist. Die Möblierung wurde im Rahmen der Ausstattungsplanung für die gesamte Schule konzipiert. So bilden Architektur und Einrichtung eine gestalterische und funktionale Einheit, mit optimalen Bedingungen für eine moderne Lernumgebung.

Beurteilung der Jury

Die Gemeinschaftsschule Wenigenjena beweist auf eindrückliche Weise, welchen Einfluss das Zusammenspiel pädagogischer Anforderungen und architektonischer Raumkonzeptionen unter Berücksichtigung des Aspektes der inklusiven Bildung auf einen zukunftsfähigen Schulbau haben kann.
Als Ausdruck der gesellschaftlichen Wertschätzung für die Bildung gibt diese Schule Antwort: Weg von der konventionellen Flurschule wartet sie mit alternativen Lösungen auf. Die Planer:innen des Projektes haben weit über die baurechtlich geforderten Mindeststandards der Barrierefreiheit hinausgedacht, gestaltet, geplant und gebaut, das sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis aus Funktionalität, gesunder und sicherer Lernumgebung, Nachhaltigkeit und optimierten Nutzungsbedarfen. Das alles macht nachhaltigen und zukunftweisenden Schulbau aus. Das Projekt hat Vorbildcharakter.
Bei einer Schule dieser Größenordnung trägt die Anwendung des Clusterprinzips „Schule in Schule“ zu einer offenen Lernlandschaft in kleineren Einheiten (Lernhaus) und somit zu einer besseren Orientierung im Haus bei.
Dezidierte Eingriffe – wie in die Akustik, Farbgebung und Beleuchtung – stellen für Menschen mit sensorischen oder kognitiven Einschränkungen mehr als Komfort- merkmale dar, fördern die gesunde Lernqualität und reagieren achtsam auf vielfältige Nutzerbedürfnisse. Integriert wurden außerdem Ruhezonen, Therapiebereiche und Abstellmöglichkeiten, welche in einem inklusiven Schulalltag keine Nebenrolle spielen.
Kontrovers diskutiert wurde in der Jury ein sensibleres städtebauliches Einfügen in die Umgebung, eine bescheidenere Fassadenarchitektur sowie ein behutsamerer Umgang mit der Landschaftsarchitektur. Die Jury verleiht diesem Projekt den Sonder- preis Barrierefreiheit. Die Qualität des Projektes zeichnet sich durch seine maximale Nutzungsqualität sowie seinen vorbildhaften Umgang mit der baulichen Barrierefreiheit aus.

Planung

  • RKW Architektur +, Leipzig
  • IHLE Landschaftsarchitekten, Weimar
  • Mathes Beratende Ingenieure, Dresden
  • Trabert + Partner Ingenieurbüro für Statik + Konstruktion, Geisa (Thür.)
  • WPW LEIPZIG GmbH, Leipzig

Auftraggebende

Kommunale Immobilien Jena (KIJ), Jena

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