„Carlotta“

Wohnhaus, Erfurt, 2014
Thüringer Holzbaupreis 2015

Carlotta, Gartenblick, Bild: Victor S. Brigola

Aus der Projektbeschreibung:

Das an einem steilen Südhang gelegene Grundstück misst gut 1.000 qm. Es befindet sich in zweiter Reihe einer Wohnsiedlung der 1920-er Jahre. Während der straßenbegleitende Geschosswohnungsbau überwiegend dreigeschossig den öffentlichen Raum definiert, haben im Blockinneren freistehende Einfamilienhäuser die früheren Gartenlauben ersetzt. Das neue Haus präsentiert sich von oben bewusst eingeschossig und nimmt sich im Innenbereich gegenüber den Blockrändern weitgehend zurück. Das Wohnhaus stellt sich als Längsriegel dar, der das Gelände so terrassiert, dass sich die im Untergeschoss befindliche Wohnebene nach Süden zum Garten hin öffnet, während Kinder-, Gäste- und Arbeitsräume im Erdgeschoss eher Ost-West orientiert sind. Auf dem in den Hang gesteckten Untergeschoss in Stahlbeton sitzt das hölzerne Erdgeschoss. Besonderheit hierbei ist die flache Neigung des Satteldaches in Längsrichtung des Hauses und eine 5-m- Auskragung, unter der sich Eingangsbereich und Carport befinden. Ein geschützter Bereich, der nicht nur zwei Autos und Fahrrädern Platz bietet, sondern ebenso zum Spielen, oder für schattige, trockene Sommerfeste geeignet ist. Das Haus lebt von seinen inszenierten Perspektivwechseln und Licht-Szenarien. Zentraler Raum ist die Esshalle, die beide Ebenen über einen üppigen Luftraum miteinander verbindet und sich vollflächig zur Terrasse und zum Garten öffnet. Sie ist Verteiler im Untergeschoss und mit offenem Kamin, Küche und großem Esstisch das Zentrum des Familienlebens. Alle Einbaumöbel und speziell der Eichenesstisch wurde eigens für diesen Ort von dma entworfen. Er bricht mit seiner Interpretation von „Omas Küchentisch“ die vorherrschende „coole“ Atmosphäre. Über ein Oberlichtband fällt Tageslicht auf die Brücke und ins Untergeschoss. Die Kinderzimmer öffnen sich zum höhergelegenen östlichen Gartenteil und haben dort ihre eigene kleine Terrasse. Der Wohnraum orientiert sich über die schattige Loggia zum Garten. Er wird im hinteren Bereich zusätzlich über eine zweigeschossige Lichtschütte belichtet und bietet von hier einen Blick in den Himmel über Erfurt. Dies alles gibt dem Wohnraum einen sehr eigentständigen, introvertierten, geschützten Charakter. Die Innenräume präsentieren sich bewusst zurückhaltend. Weiß- und Beigetöne dominieren Wände und Böden. Sie bilden den neutralen Hintergrund für Kunst und die individuellen Möbel der Familie.

Aus der Jurybeurteilung:

Das an einem steilen Südhang gelegene Grundstück misst gut 1.000 qm. Es befindet sich in zweiter Reihe einer Wohnsiedlung der 1920-er Jahre. Während der straßenbegleitende Geschosswohnungsbau überwiegend dreigeschossig den öffentlichen Raum definiert, haben im Blockinneren freistehende Einfamilienhäuser die früheren Gartenlauben ersetzt. Das neue Haus präsentiert sich von oben bewusst eingeschossig und nimmt sich im Innenbereich gegenüber den Blockrändern weitgehend zurück. Das Wohnhaus stellt sich als Längsriegel dar, der das Gelände so terrassiert, dass sich die im Untergeschoss befindliche Wohnebene nach Süden zum Garten hin öffnet, während Kinder-, Gäste- und Arbeitsräume im Erdgeschoss eher Ost-West orientiert sind. Auf dem in den Hang gesteckten Untergeschoss in Stahlbeton sitzt das hölzerne Erdgeschoss. Besonderheit hierbei ist die flache Neigung des Satteldaches in Längsrichtung des Hauses und eine 5-m- Auskragung, unter der sich Eingangsbereich und Carport befinden. Ein geschützter Bereich, der nicht nur zwei Autos und Fahrrädern Platz bietet, sondern ebenso zum Spielen, oder für schattige, trockene Sommerfeste geeignet ist. Das Haus lebt von seinen inszenierten Perspektivwechseln und Licht-Szenarien. Zentraler Raum ist die Esshalle, die beide Ebenen über einen üppigen Luftraum miteinander verbindet und sich vollflächig zur Terrasse und zum Garten öffnet. Sie ist Verteiler im Untergeschoss und mit offenem Kamin, Küche und großem Esstisch das Zentrum des Familienlebens. Alle Einbaumöbel und speziell der Eichenesstisch wurde eigens für diesen Ort von dma entworfen. Er bricht mit seiner Interpretation von „Omas Küchentisch“ die vorherrschende „coole“ Atmosphäre. Über ein Oberlichtband fällt Tageslicht auf die Brücke und ins Untergeschoss. Die Kinderzimmer öffnen sich zum höhergelegenen östlichen Gartenteil und haben dort ihre eigene kleine Terrasse. Der Wohnraum orientiert sich über die schattige Loggia zum Garten. Er wird im hinteren Bereich zusätzlich über eine zweigeschossige Lichtschütte belichtet und bietet von hier einen Blick in den Himmel über Erfurt. Dies alles gibt dem Wohnraum einen sehr eigentständigen, introvertierten, geschützten Charakter. Die Innenräume präsentieren sich bewusst zurückhaltend. Weiß- und Beigetöne dominieren Wände und Böden. Sie bilden den neutralen Hintergrund für Kunst und die individuellen Möbel der Familie.

Planung

deckert mester architekten, Erfurt

Bauherr

Familie Träger, Erfurt

Holzbauunternehmen

antignum Holzbau GmbH, Erfurt

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